Wie alles begann…

Aus Dankbarkeit über meine gesunde Tochter unterstütze ich seit Jahren die Weihnachtspäckchenaktion „Geschenk mit Herz“ der Hilfsorganisation humedica:

Anfänglich packte ich mit unserer Tochter Päckchen, schnell entschloss ich mich selbst als eine Sammelstelle mitzumachen.

Als im ersten Jahr nur 3 Päckchen abgegeben wurden, war ich enttäuscht und wollte das so nicht weitermachen.

Ich hörte mich nach Gründen um und erhielt wertvolle Informationen, die mich zum Beispiel dazu veranlassten im Folgejahr anzubieten, dass jeder alles was er gern spendet einzeln und ganzjährig bei mir abgeben kann und meine Nachbarinnen und ich schnürten daraus Geschenke. Von gut 100 Stück im ersten „Versuchs“-Jahr wurden es 2018 siebenhundertsieben Päckchen.

707 Päckchen bedeuten mittlerweile schon einen „Kleinbetrieb“: ohne die großartige Unterstützung meiner Familie, Freunde, Nachbarn, Einrichtungen und KINDER würde ich das nicht schaffen.

Unsere Kinder binde ich so oft es geht aktiv ein und hoffe sie erinnern sich irgendwann mal an unsere Zeit zurück und ergreifen Eigeninitiative für Ihre Überzeugungen. Zum Einen mache ich es für die Kinder in Moldau zum Anderen für unsere Kinder hier.

Zu Weihnachten 2017 – nachdem 407 Päckchen auf dem Weg nach Moldau waren, schenkte mir mein Mann den Bildband „Land ohne Eltern“ von Andrea Diefenbach.

© Land ohne Eltern, Andrea Diefenbach

Dieser hat mich zutiefst berührt:

Dass sich viele Eltern gezwungen sehen für Ihre Kinder im Ausland zu arbeiten und diese aus der Not heraus alleine zurück lassen: Ich wollte das gar nicht glauben.

Wenn ich da „hinfühle“ – mich in die Mutter versetze, die ihr Kind zurück lassen muss, damit sie in Italien zB als Kinderfrau Geld verdient, das sie nach Hause zu ihrem Kind schickt … für mich die schlimmste Form von Armut. 

Einer der Hauptbewegsgründe für mein Engagement für Moldau, schwerpunktmäßig für die Kinder dort.

Heute weiß ich, dass leider auch Eltern in Bulgarien, Rumänien und anderswo das selbe Schicksal teilen.

Wir haben uns zuhause oft gefragt, was wird wohl aus dieser Generation Menschen, die ohne ihre Eltern aufwachsen?!

Den letzten Anstoß gab dann meine Reise im Januar 2019 nach Moldau. Meine Neugierde trieb mich direkt in das Land: ich wollte sehen, ob wir die Aktion noch optimieren können, wie es den Kindern vor Ort wirklich geht und diese jährliche „One-shot-Aktion“ war mir nicht genug: so schön und wichtig sie ist … mir hat es nicht gereicht, ich hab Anteil genommen am Schicksal … ich wollte nicht immer 9 Monate warten bis wir wieder Päckchen packen.

Den wahren Wert den so ein Geschenk mit Herz für diese Kinder hat können wir gar nicht wirklich nachempfinden. Ich hoffe jedenfalls, dass neben der überraschenden Freude sowas wie ein Funken Vertrauen in unsere Weltgemeinschaft entsteht.

In eine Weltgemeinschaft, die viel besser ist, als wir immer denken.

Und weil ich so viele liebe Menschen um mich habe, die mich alle so unterstützen wie sie es können, gehe ich jetzt die letzten logischen Schritte um unsere Liebe und Hilfsbereitschaft in eine professionelle Organisation zu überführen.

Warum ausgerechnet in Moldau helfen?!

Vom Paradiesgärtchen Russlands zum Armenhaus Europas

Als die Geschenke einmal nach Serbien gingen, kam die Frage auf, ob „denn da auch Krieg sei“. Nachdem ich erklärt habe, dass die Geschenke nicht zwingend in eine Kriegsregion gehen, habe ich lange über den Grund der Frage nachgedacht und bin bis heute für die Frage dankbar: sie war nämlich der Auslöser dafür, dass ich verstanden habe, wie wichtig es ist die Menschen, die mitmachen zu informieren, warum die Päckchen ganz genau, wohin gehen. Für einige ist es gar nicht vorstellbar wie lange ein Krieg nachwirkt.

Also informierte ich mich und anschließend meine Helfer, über Serbien und im Folgejahr über Moldau, da gingen die Päckchen dann nämlich hin.

Als ich dazu recherchiert habe, hat es mich zutiefst erschüttert wie zerbrechlich Glück ist, – wie schwer uns Zollkriege treffen können:

Moldau ist ein fruchtbares Land im Süd-Osten Europas zwischen Rumänien und der Ukraine das auf dem selben Breitengrad wie das Burgund in Frankreich liegt. Die Fläche beträgt rund 33.800 Quadratkilometer. (Vergleich NRW: 34.080 Quadratkilometer).

Fruchtbare Erde und die hohe Sonneneinstrahlung liefern optimale Bedingungen zur Produktion von Spitzenweinen.

Die oft alten Rebkulturen haben in den besten Regionen beinahe ein Bilderbuchklima: feucht im Winter und trocken im Sommer.

Der Anteil trockener Weine ist im Vergleich zu benachbarten Anbaugebieten recht hoch und entspricht somit eher dem internationalen Geschmack. Es werden international bekannte Rebsorten angebaut. Dennoch führen die Weine außerhalb der Region nach wie vor ein Schattendasein. Die fehlende nationale Handelsstruktur sowie die noch im Bau befindliche infrastrukturelle Anbindung nach Europa, tragen nicht zur Internationalisierung bei. 

Moldawien – wie es zu Sowjetzeiten hiess, war Russlands Paradiesgärtchen und Haus- und Hoflieferant für Obst, Gemüse und Wein. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wollte man auch nach Europa liefern, was damals zum Einfuhrverbot in Russland führte. Einen Handelsvertrag mit Europa gibt es erst seit 2014: 22 Jahre zwischen den Unionen. 22 Jahre in denen Armut, Arbeitslosigkeit und daraus resultierende Probleme das einst so „gesunde“ Land zum Armenhaus Europas werden liessen. Der daraus resultierende Investitionsstau in allen Lebensbereichen erschwert bis heute den Bürgern Moldaus ganz erheblich den Alltag.

Seite „Republik Moldau“.
In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Mai 2019, 08:35 UTC.
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(Abgerufen: 4. Mai 2019, 07:44 UTC)

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